Bild und Text: Werner Arndt
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Kinder reden Klartext im Rathaus
Zum 1. Marler Neujahrsempfang für Kinder lud Bürgermeister Werner Arndt jüngst in das Rathaus ein. Pro Grundschule kamen 4 Kinder zum Empfang, überwiegend Dritt- und Viertklässler. Begleitet wurden sie durch Lehrer, Eltern oder Schulsozialarbeiter. Nach einer Begrüßung durch den Bürgermeister gab es zunächst einmal Kakao für die Kids und Kaffee für die Großen sowie belegte Brötchen. Danach ging es in die Vollen. In offener Runde stellte die Kinder Fragen, die sich zuvor in den Schulen vorbereitet hatten. Marie von der Grundschule in Sickingmühle wollte wissen, wann die Schulen in Marl schnelles Internet erhalten. Im städtischen Etat seinen dafür in diesem Jahr 2 Millionen Euro vorgesehen, konnte Werner Arndt ausführen. Lisa und Alexia von der Haard-Johannes-Schule ärgern sich gewaltig, wenn sie auf den Spielgeräten ihres Schulhofes blöde Sprüche gegen Mitschüler entdecken. Er werde die Spielplatzkontrolleure bitten, künftig verstärkt auch darauf zu achten versprach der Bürgermeister. Kritik gab es auch an verschmutzten Toiletten, vollen Papierkörben oder Kothaufen von Vierbeinern. Auch persönliche Fragen hatten die Kinder dabei: "wie lange bist du Bürgermeister und macht der Job Spaß, warst du ein guter Schüler und welche Schulen hast du besucht?" interessierte einige Kinder. Großes Erstaunen der Jüngsten, als Werner Arndt über einen Zaun mitten auf dem Schulhof der Bonifatiusschule berichtete. Dieser trennte in seiner Grundschulzeit protestantische und katholische Schüler voneinander. Nach einer Trinkpause ging es in vier thematischen Kleingruppen weiter. Ein wichtiges Thema war den Schülern die Ausstattung von Schulhöfen und Spielplätzen mit Spielgeräten. Auch die Themen Verkehr, Schulwegsicherheit und Freitzeitangebote wurden skizziert. Lisa wünschte sich einen Streichelzoo in Marl, Merle ein neues Spaßbad und Mehmet einen Kletterpark. Auf dem Wunschzettel der Kinder standen auch mehr Lehrer und zusätzliche Nachhilfe für Kinder ärmerer Familien. Bürgermeister Werner Arndt notierte alles mit. Unterstützt wurde er von Dezernentin Claudia Schwidrik-Grebe, die in der Stadtverwaltung u.a. für Kinder und Schulen zuständig ist. Nach gut zwei Stunden endete der Empfang im Rathaus. Werner Arndt und Claudia Schwidrik-Grebe wollen einige Themen, die die Kinder an sie herangetragen haben, direkt angehen. Beide zeigten sich beeindruckt von der Themenvielfalt der Anregungen und Wünsche sowie dem Mut, alles direkt anzusprechen. Der Kinder-Empfang soll nun Tradition werden im Rathaus, versprach der Bürgermeister der zehnjährigen Marie aus Marl-Polsum auf Nachfrage. Der Dank des Bürgermeisters geht an Magdalena Ostermann (Jugendamt) und die Schulsozialabeiter*innen für die Vorbereitung und Unterstützung der Veranstaltung. Dank auch an die Redaktionsgruppe der Canisiusschule für die Protokollierung des Empfanges und an die Vertreter des Kinderschutzbundes für ihre Teilnahme. Ein interessanter Vormittag mit zum Teil überraschenden Ergebnissen. Wie sang einst Herbert Grönemeyer so treffend „Kinder an die Macht...“. |